Wenn man nach sechs Stunden Schlaf wieder das plastikgeschwängerte Trinkwasser wieder mit allen Geschmackssensoren der Zunge verspürt, weiß man sofort: man sitzt wieder am Bike, ist wieder unterwegs und es wird ein langer, heißer Tag.
So sehr ich mich gefreut habe, die alten Militärstraßen Slovenijas wieder unter den Füßen zu haben, so schnell kam bei 33 Grad Celsius im Schatten die Ernüchterung bei der mehrstüngidgen Auffahrt auf den Stol. Bei brütender Hitze und losem Geröll kämpften wir uns Kurbelumdrehung um Kurbelumdrehung den Berg hinauf. Abgesehn von den unerträglichen Temperaturen war die Flora ein Traum, genauso wie der Ausblick auf die umliegende Bergwelt und die im Tal dahinrauschende Soca.
Mit frisch aufgezogener Bräune erreichten wir den höchsten Punkt unserer 1.450 hm umfassenden und 46 km langen Tour. Bergab gings dann um einiges leichter, denn der Fahrtwind ließ die Temperaturen erträglicher erscheinen. Bis auf einen extrasteilen Wanderweg, dessen Verlauf eigentlich nicht mehr wahrzunehmen war, rumpelten wir über jegeliches Gestein, das man sich nur vorstellen kann. Ja sogar Jürgens Oberarme sieht man auf den GoPro Clips wild schlenkern und das soll was heißen.
Eine nette Bekanntschaft schlossen wir auch. Mit einem Esel. Ein Blick auf seine Weide ließ einem glauben, dass in jedem Moment die Bremer Stadtmusikanten um die Ecke biegen. Herrlich. Hier müsste man Deutschunterricht zum Thema Märchen praktizieren und nicht in stickigen Klassenzimmern. Vielleicht eine kleine Anregung für meine Deutschklassen im nächsten Schuljahr…?!