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Winterbiketrip nach Finale Ligure

Die heurigen Semesterferien verbrachten wir nicht im heimischen Schnee, sondern cruisten mit dem Camper, bewaffnet mit unseren Canyons (nervy und strivy) Richtung Süden, genauer gesagt nach Finale Ligure. Doch man glaubt es kaum, auch hier, im am Meer gelegenen Bikemekka, war der Winter eingekehrt. Zumindest temperatur- und schneemäßig. Doch was macht das schon 🙂 Die Trails in Le Manie sind wirklich eine Wucht und die weiter oben gelegenen Abfahrten müssen noch bis Herbst auf uns warten… und wir kommen bestimmt wieder 😀 

Der Start unseres kleien Italientrips war schon spektakulär, denn Kleinpanda musste Großcampingbus wegen Tiefsttemperaturen von -7 Grad Celsius Starthilfe leisten. Da wir uns in Folge nicht auf die im Camper befindliche Autobatterie verlassen wollten, besorgten wir uns noch schnell eine neue bei unseren Freunden des ÖAMTC. Naja, so starteten wir „etwas“ verspätet los. Doch zu zweit sind an die 1.000 km eigentlich recht kurzweilig und hat man erst einmal die endlos scheinenden Weiten der Poebene hinter sich gelassen, kann man schon fast das Meer und den Staub der Trails riechen.
Wir landeten gegen 21 Uhr bei hardcore Windböen in Finale, nachdem wir bei dichtem Schneetreiben den Passo del Turchino überwunden hatten. Da war ich (Karin) schon ein bissi verzweifelt! Schneetreiben, Sturm, Schnee bis auf 400 Meter, Temperaturen unter Null…! Aber das Meer, unser nächtlicher Standplatz direkt am Strand und die Aussicht auf die Trails in Le Manie hellten meine Stimmung sukzessive auf.

 

 

Nichts destotrotz verbrachten wir unseren ersten Tag am Meer schlendernd, Steine sammelnd und dolce vita genießend an der Küste. Unseren Campingplatz San Martino bezogen wir abends wieder bei Schneesturm = Stimmungstief. Doch man glaubt es kaum, am nächsten Morgen blitzte die Sonne durch die Wolken und wir konnten mit unseren Urgesteinen an Rädern die Trails rocken. Gesagt getan, pedalierten wir schon los zum Donne Downhill, jedoch mit einem kleinen Schlenker weiter hinauf, damit die Abfahrt ein wenig länger wurde 🙂 Auf unserem Weg begegneten wir noch zwei jungen Bikern aus Wien, die ebenfalls wegen des Schnees in tiefere Gefilde zum Biken ausgewichen waren. Unsere Wege sollten sich bei der Kreuzung Donne/Men Downhill trennen, doch nicht für lange, denn Jürgen und ich verpeilten eine Abzweigung und gelangten über einen, naja wie soll man sagen, ausgewaschenen, teils felsverblockten, teils Steinplatten bestückten Wanderweg am Ende wieder beim DH Men, den wir dann  in Varigotti direkt am Meer 🙂 beendeten. Für die erste Ausfahrt 2018 war das schon eine gute Herausforderung.

 

 

Nach einem Belohnungskaffee ging´s dann wieder an die 350 hm bergann zum Campingplatz, wo schon eine warme Dusche, aber leider ohne Heizung (aber auch das ist ok) auf uns wartete. Apropos, San Martino ist echt zu empfehlen. Ein toll auf Terrassen angelegter Platz im Wald. In unserem Fall waren nur drei andere Gäste hier, d.h. jeder hatte eine Terrasse für sich 🙂 wie in einem riesigen Privatpark.

 

 

Auch die nächsten Tage verbrachten wir am Bike. Am Donnerstag checkten wir die Briga Trails aus. Ein Gedicht von einer Abfahrt. Sie beinhalteten alles, von flowigen bis hin zu anspruchsvollen Passagen. Ein echtes Sahnestück. Mit zwei Landkarten und einer App ausgestattet fanden wir schließlich auch den Einstieg zum zweiten Teil, der wiederum, aber diesmal in Finale, am Meer sein Ende hat.

 

 

Auf Grund unserer Bandscheibenprobleme  fiel der Freitag eher kurz aus und wir starteten erst gegen mittags. Doch auch dieser knackige Trail, der direkt am Campingplatz startet – wir haben zirka 45 Minuten nach dem Einstieg gesucht – führt durch das Gebiet Selva hin zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt und windet sich dann einen Wanderweg der Klasse S2/stellenweise S3 bis zum Meer hinunter. So fein 🙂

 

 

Wir hatten schon längst Blut geleckt und wollten unseren letzten Tag noch besonders auskosten. Deshalb ging es schon früh morgens bei 2 Grad Celsius, starkem Wind aber strahlender Sonne los. Wir radelten zirka eine Stunde ins Hinterland nach Magnone, wo wir dann im Valle dei Ponti Romani Richtung Verzi düsten. Hier der Start über nasses, faustgroßes Geröll, übergehend in einen echt flowigen Abschnitt, mit Anliegern und feinen Kurven um die Bäume und zum Schluss mit vollem Speed über ein paar rutschige Steinstufen (little Rockgardens). Vorbei am Monte Tolla rollten wir nach Verzi hinauf und wieder den zweiten Teil der Briga Trails hinunter zum Meer nach Finalpia.

 

 

Eine feine Gegend, die wir sicher, vielleicht sogar heuer im Herbst, nochmals beehren und weiter oben trailmäßig erkunden werden. Die Wanderwege sind superfein zum Mountainbiken, die angelegten Trails sowieso, der Kaffee ist phänomenal, das Meer unbeschreiblich und die Leute die wir kennen lernen durften, allen voran Toni aus Golling, sind spitze, gut drauf und ich freu mich schon auf ein Wiedersehen mit ihnen 🙂